"Ich will mein Leben in den Griff bekommen!"

Workshop mit Jean van Koeverden

Übungen mit Anleitungen zur gewünschten Unzufriedenheit oder zur ungewollten Veränderung.
Austausch, Bewegung, Experiment, Gestaltung, Gruppendynamik, Kommunikation, Theater und Verraumung zwischen Glaubenssätzen und Kapitulation.

Sätze wie "ich will mein Leben in den Griff bekommen" und "ich will es auf die Reihe bringen" sind mir zuerst aufgefallen im Rahmen meiner gesetzlichen Betreuung und als Praktikant in einer Tagesstätte für psychisch Langzeitkranke. Später habe ich es auch mitbekommen von Menschen, von denen ich annehme, dass sie wahrscheinlich nie Geld für eigene Therapie ausgeben würden. Ich vermute, dass für Sprecher dieser Sätze keine "Besserung" der unangenehm empfundenen Situation möglich ist: das gewünschte Ziel steht einer Heilung im Weg.

Es erscheint mir in etwa so, als wolle ein Mensch, der seine Hand auf eine heisse Herdplatte legt, nur den Schmerz abstellen doch nicht die Hand weg nehmen. Das Symptom soll bekämpft werden ohne die Ursache wahrnehmen zu wollen oder sie zu suchen.

Die formulierten Ziele verlangen nach der Wiederherstellung (im Sinne der eindimensionalen Fortsetzung) des krankheitsverursachenden vorangegangenen Lebensabschnittes. Der Mensch wünscht die statische Aufrechterhaltung einer "idealen" Lebensweise, die ihm allem Anschein jedoch nicht gut getan hat.

[mein Erlebnis beim Englischen Garten in München mit dem auf der Fuge der Bodenplatten gehenden Passanten]

Die Lösung ist das Problem.

 

Nach meiner Sicht bin ich als Mensch ständig Reizen, auf die ich reagiere, und Veränderungen ausgesetzt und wirke selbst, trage mit jeder Handlung dazu bei, meine Situation und die anderer Menschen zu verändern: keine Veränderung ist Stillstand und Stillstand ist entweder Rückentwicklung oder Tod.

Das heisst für mich: ich lebe in ständiger Auseinandersetzung und Anpassung meiner Interessen mit meiner Umwelt und ihren Möglichkeiten. Und wenn Leben Entwicklung ist, dann bedeutet jede Veränderung Fortschritt oder eine Korrekturchance zuvor getroffener Fehlentscheidungen.

Zu leben meint dann:

·          Offenheit zu Wahrnehmung und Erleben für das hier und jetzt

·          Bereitschaft zu immerwährendem lernen und Selbsterfahrung

·          Verzicht auf Perfektionismus

·          Kritische Auseinandersetzung zu Ideen wie Sicherheit, Gerechtigkeit, Gesundheit, Gleichheit usw.
auf der Basis von Wertschätzung und Respekt für meine Existenz und für die Existenz Anderer

 

[cave: akutes Problem (dann stützen statt aufdecken ohne Kontrollwahn zu bestätigen).]

Mein Workshop am

·          Fachtag 2005

·          Fachtag 2004

·          Fachtag 2002

·          Fachtag 2001

www.ikst-mainz.de/fachtage - Stand: 13.7.2006

Impressum: Jean van Koeverden, Mainz, Tel. 06131-618272